venezia
Venedig ist in besonderer Weise ein internationaler Ort der Kunst.
Kunst diente in Hochzeiten der wirtschaftlichen Macht Venedigs als Statussymbol und Handelsware. Damit einher ging jedoch auch die Förderung der Künstler und deren Arbeit. Ende des 19. Jahrhunderts, die Blüte der Handelsmetropole war längst Geschichte, initiierte der Stadtrat von Venedig eine zweijährlich stattfindende Kunstausstellung: die Biennale von Venedig. Seit 1895 stellen Künstler verschiedener Länder in mittlerweile 30 Nationalpavillons im Giardini ihre Werke aus. Seit 1990 wurden die Ausstellungsbereiche auf verschiedene, von Ländern angemietete, Räumlichkeiten in der Stadt ausgeweitet. Seit 1999 wird das „Arsenale“, der ehemalige Militärhafen von Venedig, als Ausstellungsfläche genutzt. Seit den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts finden die Kunstausstellungen abwechselnd mit Architekturausstellungen statt.
Diese Arbeit widmet sich den ausgestellten internationalen Beiträgen mit ihren Ausstellungsorten, der historischen Stadt Venedig und den Stadträumen der Venezianer. Die Fotos nehmen verschiedene Beziehungen zueinander auf. Ein wichtiges Element der Verdichtung sind dabei die Kompografien – mit einem bestimmten Bildausschnitt fotografierte, räumliche Situationen oder Baudetails, welche zu abstrakten, meist geometrischen Kompositionen arrangiert werden.
In „Venezia“ werden die Kompografien der Biennale von Fassadendetails und Stadtraumgefügen begleitet. Im besonderen Fokus stehen dabei Räume einer für Venedig eher untypischen Architektursprache wie der Wohnungsbau der Postmoderne in Cannaregio, der Mietwohnungsbau um den Campo de la Celestia und die Arbeiterwohnanlagen auf Giudecca. Sie kontrastieren die historischen Fassaden der Touristenmetropole, welche im Detail oder als Raumsituation gezeigt werden.